Michael-Rolf

Mein Stier Rolf und meine Vision

In den letzten Jahren beschäftigte ich mich sehr damit, wie ich wohl unseren Bauernhof weiterführen kann. Was ich mit den vorhandenen Ressourcen machen kann und wie ich diese ausbauen kann. Was ich den Menschen bieten kann, damit diese auch von meinen Produkten profitieren können.

Vor einiger Zeit hatte ich eine Vision: ich habe vor, den Zwischenhandel komplett zu überspringen und das Fleisch selbst zu verarbeiten und zu vermarkten. Vor ein paar Monaten habe ich mir einen eigenen Stier gekauft, um einen Test zu starten. Ich habe eine sehr enge Verbindung zu diesem Tier, er bekam von mir den Namen Rolf und er bekommt am Tag 16 Liter Milch, frisch gemolken von unseren Kühen. Rolf soll ein gutes Leben bei uns am Hof haben und wird respektvoll behandelt.

In meiner Vision sehe ich, dass ich am Hof selbst Fleisch von glücklichen Tieren verkaufen kann. Das Fleisch verändert seine Konsistenz und Hochwertigkeit bei einmaligem Einfrieren nicht, sodass auch Kleinfamilien sich ohne Sorge ein solches Päckchen kaufen können.

Unsere Produkte: Neben Fleisch möchte ich auch die Milch und Milchprodukte selbst vermarkten, sozusagen eine eigene kleine Molkerei und eine eigene Metzgerei. In weiterer Folge möchte ich auch Gebäck anbieten sowie Honig, eigene Säfte und Kirschmarmelade.

 

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Warum ich meine Produkte selbst vermarkten möchte…

Ein großes Thema für uns Landwirte sind natürlich die niedrigen Milchpreise. „Die Molkerei bezahlt zu wenig für die Milch an die einzelnen Bauern!“, heißt es oft! In der Zusammenarbeit mit einer großen Molkerei bin ich selbst nur ein einfacher Lieferant. Die Molkerei übernimmt die Verarbeitung, die Verpackung, den Zwischenhandel, den Vertrieb und die Verantwortung für die Hygiene. Wir Bauern liefern nur die Rohware und sind somit abhängig von Molkereien. Am Ende bekommt das Produkt, das aus der Milch unserer Kühe hergestellt wurde, noch eine Kunststoffverpackung mit dem Logo einer großen Kette und ist für jeden in ganz Österreich im Supermarktregal erhältlich.
 

Das ist meiner Meinung nach zu unpersönlich für die Arbeit und das Herzblut, das wir und unsere Tiere investiert haben. Abgesehen davon sind mir bei den Preisen, die mir die Molkerei bezahlt die Hände gebunden – ich habe hier leider kein Mitspracherecht. Doch anstatt mich darüber aufzuregen, möchte ich selbst die Verantwortung für Hygiene, Verarbeitung, Verpackung, etc. meiner Produkte übernehmen und somit die Preise ebenso mitbestimmen können. Das ist mit Sicherheit kein einfacher Weg, aber der einzige, der es mir ermöglicht, etwas unabhängiger von den Großmolkereien zu sein.

Ich habe das Gefühl, dass in den letzten Jahren in Österreich mehr Wert auf Regionalität und regionale Landwirtschaft gelegt wird. Darüber freue ich mich sehr und hoffe darauf, dass sich dieser positive Trend weiterhin hält. – Mehr zu diesem Thema findest du in diesem Beitrag.

Wir arbeiten bereits fleißig an unseren Produkten – hier findest du eine Übersicht über die Milchprodukte und das Fleisch, das wir selbst bei uns am Hof herstellen.